Die Zukunft des CMO – Marketing ganz, wirklich ganzganz neu.

Heute habe ich per Newsletter ein Newsbit von der DMEXCO von 2019 bekommen: Die Neudefinition der Rolle des CMO angesichts von Digitalisierung, KPI-getriebenem Marketing, Voice, AI, Automatisierung, Programmatic brabrabra… Das Thema wurde diskutiert im Panel mit Serviceplan-Chef Florian Haller als Moderator. Eine gemischt gute Runde spricht über das, was im Jahr 2019 und darüber hinaus für den Marketingchef relevant ist und was er / sie so mitbringen muss. Das Ganze ist ein wenig lang, aber stellenweise durchaus sehenswert. Wer ein halbes Stündchen Zeit hat, kann sich das Video bei Youtube anschauen.

TL;DR – hier meine Synopsis: Kreativität bleibt Primat des Marketing, neue Technologien können dabei helfen, sich aufs Wesentliche zu konzentrieren. Ein bisschen geht unter, dass bei aller Aufregung um digitalisiertes Marketing („digitales Marketing“ oder „Digitalmarketing“ sind m.E. blödsinnige Begriffe – das macht echt keinen Sinn) die Kernaufgaben des CMO dieselben bleiben: Marke aufbauen und erlebbar machen, Kundenbedürfnisse verstehen und Marke und Kundenfokus im Unternehmen verankern. Das Thema „Sales treiben“ gehört m.E. in den Aspekt „Kundenwünsche verstehen und bedienen“. Bums, aus. Same old story – nur eben mit tollen neuen Tools.

Was mich bei Veranstaltungen wie der DMEXCO und solchen Panels – oder bei Marketingmenschen generell – immer ein bisschen wundert, ist diese pawlowsche Aufgeregtheit oder auch Panik um neue Tools (ach, das gibt es wahrscheinlich in jeder Branche…). Dabei ist der Job des Marketers auch bei geänderten Rahmenbedingungen, egal ob mit oder ohne digitale Tools, ob im Corona bedingten Home Office oder im Büro, ob in FMCG, Automotive oder in der Muckibudenkette, eigentlich derselbe: Anwältin / Anwalt der Kund*innen und Nutzer*innen der Marke sein, diese Beziehungen herstellen und managen, die eigene Organisation auf Kund*innen und Marke trimmen und immer gucken, ob das eigene Tun marktrelevant ist (weil ohne Moos nix los).

Bitte nicht falsch verstehen, das ist absolut kein Rant gegen Digitales. Weit gefehlt! Ich bin mit digitalen Möglichkeiten „groß geworden“ und freue mich jeden Tag darüber, im Heute statt vor 10, 20 Jahren Marketing zu machen. Ich finde jede disruptive Technologie spannend und habe darin immer das starke „Übergewicht“ von Vorteilen und Chancen gesehen. Nur das ganze Bohei um Digitales und die ewige Selbstfeierei der Branche stehen meiner Meinung nach in einem Missverhältnis zur Nüchternheit der Marketingpraxis und verstellen häufig den Blick auf die eigentlichen Erkenntnisse.

Kurz nach dem Video, dem Ordnen dieser Gedanken bei ein paar Atemzügen auf dem Balkon bekam ich dann unerwarteten, sehr entspannten Besuch ??

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