Im Sommer 2012 wurde die Idee geboren, nachhaltige Design-Möbel zu gestalten, zu produzieren und zu verkaufen. Und das alles ganz basisdemokratisch auf Basis einer eingetragenen Genossenschaft: kimidori!
Ausgangspunkt waren Recyclingmöbel, wie Palettenmöbel, Möbel aus Altmetall oder ähnliches. Erste Ideen und Produkttests hatte ich im Herbst 2012 in der elterlichen Garage aus Palettenholz gebaut (einige Ideen wieder verworfen…). Auf Basis dieser ersten nutzbaren Prototypen habe ich dann Anfang 2013 gemeinsam mit einer auf ökologische Möbelproduktion spezialisierten Frauentischlerei in Berlin Weißensee Anfang 2013 die erste Produktlinie gedanklich fertig entwickelt. Diese Produkte beschäftigten sich noch stark mit dem Thema Palettenmöbel – genauer mit Europaletten, da diese massenhaft anfallen und als Ausgangsmaterial standardisiert sind. Diese ersten Palettenmöbel blieben hinsichtlich der gestalterischen Schöpfungshöhe daher sehr nah am ursprünglichen Thema Palette.
Parallel dazu entwickelte eine Genossin unserer sich in Gründung befindlichen Genossenschaft das Konzept für Homepage nebst Onlineshop sowie das erste Online und Social Media Marketing-Konzept; ich legte final Hand an den Businessplan, bewerkstelligte den bürokratischen Gründungskram und sprach mit verschiedenen Banken und Logistikdienstleistern. Der Gründungskredit wurde schließlich im Frühjahr 2013 bewilligt und die Tischlerinnen konnten mit der Produktion unserer Tische und Stühle loslegen.
Fast forward zum April 2013: Möbel vor die Kamera, Bilder in den Onlineshop, Go-Online Ende April, Vermarktungsmaschine im Mai angeworfen. Messebesuche, Möbel schleppen, die ersten Aufträge bearbeiten. Fast forward zum Sommer 2013: Erstes Gespräch mit dem Produktdesigner Daniel Becker für neue Möbel. Zur selben Zeit lief die Skalierung und Auslagerung unserer Produktion nach Polen.
Bis zum Herbst hatten Daniel und seine Projektassistentin Pauline auf Basis meines Briefings Entwürfe für die neue Serie kimidori 45° fertig: Einen Hocker, zwei Schränke und zwei Polstermöbel. Ich kümmerte mich um detaillierte Entwicklungs- und Produktionspreise und die genaue Kalkulation für eine Finanzierung.
Leider hatte die geplante Crowdfinanzierung der neuen 45° Produkte nicht geklappt. Möbel drehen als Produkte viel zu langsam, als dass eine Kickstarter-Startnext-Produktfinanzierungsmechanik funktionieren könnte (hierzu gab es einen langen Artikel von mir im kimidori-Blog… leider nicht mehr online… 🙁 ). Einem Crowdinvesting à la Companisto oder Seedmatch standen die Beschränkungen des Genossenschaftsgesetzes entgegen. Also kreditfinanzieren… Aber: Jede weitere Kreditfinanzierung bedeutet (insbesondere bei kleinen Vorhaben) natürlich auch höhere Erfolgserwartung. Tilgen musst du immer!
2014 haben wir nach und nach die neuen Möbel realisiert.
Green Good Design Award 2015
Daniel Becker Design Studio, Berlin